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Elefantentreffen 2025

Seit ein paar Jahren habe ich mit dem Gedanken gespielt am Elefantentreffen in Bayerischen Wald teilzunehmen. Für diejenigen, die nicht wissen, worum es geht: Ein Wintertreffen hartgesottener Motorradfahrer im Bayerischen Wald. Hier wird im Zelt geschlafen, am Lagerfeuer gewärmt und über 4 Tage Benzin gesprochen. Die Anreise ist nur auf dem Motorrad erlaubt und zieht Motorradenthusiasten aus ganz Europa an. Und da ich auch zu den Harteiern zählen will, muss ich da also auch hin 🙂

Nirgendwo sonst habe ich so viele Gespanne, also Motorräder mit Beiwagen, gesehen wie hier. So ein Motorradgespann bietet auf dem Gelände des Elefantentreffens eindeutige Vorteile: Ein Gespann hat 3 Räder und kann daher nicht so leicht umfallen wie ein zweirädriges Motorrad ohne Beiwagen. Bei tiefem Schlamm und Schnee auf dem Campinggelände ist dies ein enormer Vorteil. Zudem kann in so einem Beiwagen jede Menge Campingmaterial geladen und damit transportiert werden. Ebenso hilfreich, da nur auf dem Motorrad angereist werden darf.

Das Elefentantreffen bietet diverse Programmpunkte während der 4 Veranstaltungstage. Sportlich wird’s beim Tauziehen oder Holzsägen. Zudem wird jedes Jahr der älteste und jüngste Teilnehmer gekürt, sowie auch die Person mit der weitesten Anreise. Mehrere tausend Kilometer Anreise muss man schon mitbringen, um eine Chance auf diesen Pokal zu haben.

Ich selbst reiste am Donnerstag Abend kurz vor Sonnenuntergang an. Hatte grade noch genug Zeit um mein Zelt auf einer Wiese mit deutlichem Gefälle aufzustellen, bevor es dunkel wurde. Anschließend machte ich mich mit Taschenlampe auf, das Gelände zu erkunden, was im Prinzip aus schiefen Weidewiesen besteht, auf denen sich nun hunderte Menschen dicht an dicht mit ihren Motorrädern und Zelten für 4 Tage niedergelassen haben.
Bald darauf verschwand ich im Zelt und versuchte es mit Schlaf, was sich als überraschend große Herausforderung herusstellte. Gegen die ca. 0°C war ich mit meinem Schlafsack gut geschützt, ich hatte es angenehm warm, jedoch schläft es sich recht schlecht, wenn man am Hang liegt und ständig die Isomatte runterrutscht. Ein weiteres Hindernis stellte der abwechslungsreiche Lärm in der Nacht dar. Eigentlich ganz authentisch für ein MotorradFestival. Eine Mischung aus Musik, hochdrehenden Motorrädern, Feuerwerkskörpern und Holz sägenden Kettensägen bestärkte mich darin, dass mein kürzlicher Kauf der AirPods 4 mit NoiseCancelling ein guter Kauf gewesen ist. Die Nacht war damit beschränkt erholsam.

Am nächsten Morgen habe ich nochmal eine Runde über das Gelände gedreht, mit verschiedenen Teilnehmern gesprochen, die wenige Kilometer bis zu mehrere hundert Kilometer aus zB dem Thüringer Wald angereist sind. Manche erfahrene Elefantentreffler richten es sich so gemuetlich wie möglich ein, zB mit großen Zelten inkl. Holzöfen. Was man außerdem sehr viel sieht, ist Schlamm und kuriose Motorradumbauten oder Zubehör. Wie zB eine Holzsäge mit Motorradantrieb.
Nach meiner ersten Nacht bin ich noch am Vormittag losgezogen, um mich auf den ca. 170km langen Rückweg nach München zu machen. Auf meiner kleinen 16PS Enduro dauert so eine Fahrt im Winter über Landstraßen mit gelegentlichem Aufwärmen in Tankstellen gerne mal 4h.
Jetzt habe ich das Elefantentreffen mal gesehen und verstanden, dass Kälte der kleinste und unbedeutendste Faktor auf dieser Veranstaltung ist.

Hier jetzt noch Fotos von dieser verrückten Veranstaltung.


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