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Wir fahren bei der Strohernte mit

Zurzeit fahren wir viel. Ungefaehr 300km / Tag, weil wir Strecke machen wollen um nach Bulgarien zu kommen. 300km klingt nach nicht viel, wenn man aber ca 70km / Stunde schafft, sind das schonmal über 4h Fahrzeit. Plus Pausen fuer Navigation, Essen, Trinken, Toilette, Wasser kaufen, und so weiter. Da geht der Tag schnell rum. Da wir morgens nicht sicher sagen können wo wir abends sein werden, fahren wir einfach vor uns hin bis es gegen ca 18:00 Uhr Zeit ist nach einem Zeltplatz zu suchen. Bei dieser Suche hilft uns die App iOverlander in der weltweit Zeltplatzmöglichkeiten und Standmöglichkeiten fuer Autos von den Nutzern eingetragen werden. Nur sehr selten sind das Campingplaetze mit zB Sanitaereinrichtungen. Fast alle Eintraege auf der Karte sind Wildcampingspots. So auch der Platz der uns zur Strohernte gefuehrt hat. Am mittlerweile leider ausgetrockneten Marmara See sollte man sein Zelt aufschlagen koennen. Das haben wir auf einen flachen Stück Boden auch gemacht. Ich war mit aufblasen der Isomatte noch garnicht fertig, da kam schon ein Mann aus den nahestehenden Bauwägen vorbei und brachte uns zweisch Schalen mit Reis und Bohnen sowie ein Brot. Da waren wir erstmal überrascht, hier am abgeernteten Feld beim ausgetrockneten See stehend direkt mit einem noch warmen Abendessen begruesst zu werden. Nachdem wir unseren Schlafplatz fertig aufgebaut hatten nahmen wir unser frisch gewonnenes Abendessen und liefen die 40m zum Mann aus dem Bauwagen. Ohne gemeinsame Sprachkenntnisse aber mit Google Übersetzer fanden wir heraus, dass er hier als Koch arbeite waehrend 13 seiner Kollegen seit 3 Wochen damit beschaeftigt sind die 90.000 Hektar Landflaeche abzuernten. Umgerechnet sind das 900km2. Zum Vergleich: Die Stadt München hat eine Fläche von 310km2. Wenn wir die Angaben richtig verstanden haben, wir hier also auf ca der dreifachen Fläche der Stadt München geerntet. Und weil das mehrere Wochen dauert wurde dieses Camp eingerichtet von dessen Koch wir sowohl mit einem Abendessen als auch am nächsten Morgen wie selbstverständlich mit einem Frühstück versorgt wurden.

Wir sind wiedermal überwältigt von der Gastfreundschaft, teilen dies dem Koch dessen Name ich leider vergessen habe auch mit, worauf er uns entgegnet, dass er sich besonders freut, denn er hat seit 3 Wochen immer die gleichen Menschen um sich. Da tut es gut mal zwei andere Gesichter zu sehen.  Durch die sofortige  Integration in die Gruppe des Erntetrupps fuhren wir nach dem Frühstück in einem der Traktoren zur Strohblockpressung mit. So klimatisiert und mit Radio ist dieser Arbeitsplatz im Traktor recht angenehm bei den über 30 Grad Celsius Aussentemperatur. 

Wir das aber auf Reisen so ist, mussten wir uns auch von dieser Gruppe und dem Ort verabschieden und machten und weiter auf den Weg in Richtung Norden. Wir wollen in 2-3 Tagen in Bulgarien sein. Ab auf die Strasse !

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