Gestern war unser letzter Tag in Georgien. Unsere Unterkunft war ein gemuetliches Homestay, also ein Zimmer in einem groesseren Haus bei einer Familie einige km ausserhalb der Stadt Batumi. Es hat aber die Vorteile eines Hotels mit denen einer privaten Unterkunft verbunden. Eigenes Zimmer mit Bad und separatem Eingang sowie Fruehstueck im Hotel plus guenstiger Preis und Mitbenutzung des Gartens / des Hofes vom Haus. Ein durchweg angenehmes Erlebnis. Zur Begruessung haben wir von der Oma des Hauses noch eine Art Kaesekuchen bekommen. Kein süsses sondern eher salziges Gericht, geht in Richtung knuspriger Pfannkuchen mit salzigem weissen Kaese gefuellt.
Gegen 17:00 Uhr haben wir una fuer 4€ eine Taxifahrt in die 15min entfernte Stadt Batumi gegoennt, um dort herumzulaufen und uns die Stadt aus Fussgaengerperspektive anzuschauen. Was mir am deutlichsten aufgefallen ist: In der Stadt, besonders hier einer vom Tourismus gespraegten Stadt, ist der allgemeine Standard deutlich hoeher. Es gibt Gehwege, viele Geschaefte mit breitem Sortiment, eine grosse Geschaeftigkeit, also viel Trubel in aufgeraeumter Atmosphaere. Wohingegen der ländliche Raum Georgiens nur simple Geschaefte bietet wie Baeckereien, Metzgereien, Markets fuer den taeglichen Bedarf. Diese Angebote orientieren sich viel staerker an dem tatsaechlichen Bedarf der Menschen, wohingegen man in der Stadt das Gefuehl hat zum Konsum motiviert zu werden.
Zudem laufen einem auf dem Land immerwieder Kuehe ueber die Strasse und das in Gruppen. Als ob Kuehe gerne auf Aspahlt grasen wuerden.
Zurueck zu Batumi. Diese Stadt lebt vermutlich vom Tourismus aus der Tuerkei. Zumindest der Steinstrand am schwarzen Meer ist auf langen Teilen gepraegt von einer Vollsfeststimmung. Fahrgeschaefte und Schiessbuden reihen sich aneinander. Uns wurden wiederholt Bootstouren angeboten und Snacks verschiedener werden sowieso an jeder Ecke angeboten. Dieses Treiben haben wir uns waehrend eines Spaziergangs zur Statue Ali und Nino angeschaut. Um 19:00 Uhr wollten wir an der Statue sein, denn zu dieser Uhrzeit bewegen sich beide Figuren, die einen Mann und eine Frau darstellen, aufeinander zu. Fahren sogar ineinander, beruehren sich jedoch nicht und verlassen sich wieder. In den Fotos kann man sich diesen Prozess denke ich ganz gut vorstellen. Das Internet sagt folgendes zu diesem Kunstwerk:
Wir Westler kennen alle die tragische Geschichte von Romeo und Julia, aber was ist mit Ali und Nino, dem zum Tode verurteilten Liebespaar, das die kolossale automatisierte Statue inspirierte, die nach ihnen benannt wurde und jetzt an der Küste von Batumi, Georgien, steht?
Die Geschichte, die erstmals 1937 in dem österreichischen Roman Ali und Nino erzählt wurde, ist eine bekannte Geschichte von Liebenden, die durch tragische Umstände getrennt werden. Im Gegensatz zu kriegerischen Familien war es in Alis und Ninos Fall der Erste Weltkrieg. Ali, ein aserbaidschanischer Moslem, verliebt sich in die georgische Prinzessin Nino, aber leider wird Ali, nachdem sie endlich zusammenkommen können, vom Krieg heimgesucht und getötet. Der Autor des Romans ist unbekannt und wird dem Pseudonym Kurban Said zugeschrieben. Aber trotz der unbekannten Herkunft ist der Titel zu einem literarischen Klassiker in der Region geworden und gilt als der Nationalroman Aserbaidschans.
Diese berühmte Liebe inspirierte die georgische Künstlerin Tamara Kvesitadze im Jahr 2010 zu ihrer monumentalen, beweglichen Skulptur. Das riesige Metallkunstwerk, das auch als „Statue der Liebe“ bekannt ist, besteht aus zwei leicht transparenten Figuren, die aus aufeinander gestapelten Segmenten bestehen. Jeden Tag um 19 Uhr gleiten die beiden Figuren aufeinander zu und verschmelzen schließlich, während ihre Segmente aneinander vorbeiziehen, ohne sich jemals wirklich zu verbinden. Traurige Sache.
Die gesamte automatisierte Performance dauert etwa zehn Minuten und wird oft mit hellen, wechselnden Farben beleuchtet, die den Figuren noch mehr Leben verleihen, als ihre nüchternen Metallkörper normalerweise ausstrahlen.
Zur abendlichen Essenssuche haben wir ein Restaurant entdeckt, das sich “Munich” nennt. Dieses stand direkt neben dem Hofbräu Batumi, ebenfalls ein Restaurant, in das wir Muenchener allerdings nicht reingelassen wurden, da wir keine Reservierung hatten. Es war Fussball-EM und Georgien spielte wohl. Damit haben wir nicht gerechnet und sind zum Schluss im Retaurant porta blu, also blaue Tür gelandet und haben die uns vertrauten Kotlet mit puree, zu deutsch, Frikadellen mit Kartoffelbrei bestellt.












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