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Robert aus Jerewan

Trotz der leicht regnerischen Wettervorhersage wollten wir den heutigen Tag nutzen und uns ein weiteres Mal die Stadt Jerewan anschauen.
Schon nach ca. 30min Fahrt begann es intensiv zu regnen, und wir hatten Glück: Eine große Tankstelle hatten wir im Blick, bei der wir uns trocken unterstellen konnten.
Hier verbrachten wir eine halbe Stunde wartend, bis wir uns weiter den chaotischen und Verkehr Jerewans stürzten.
Auffahrunfälle haben wir bisher jeden an jedem Tag gesehen an dem wir in der Stadt unterwegs gewesen sind.
Sicherheitsabstand interpretieren die Armenier äußerst gerne als Lücke zum einscheren.
Und fährt man mal langsamer als der fließende Verkehr explodiert die Ungeduld in den Fahrern der uns hinterherfahrenden Autos, was zu Überholmanövern führt unabhängig davon, ob Platz dafür vorhanden ist oder nicht.
Wir erreichten wiedermal zwischenfallsfrei unser Ziel. Das Genozidmuseum in Jerewan.
Am heutigen Montag hatte das Museum geschlossen, aber die frei zugängliche Skulptur bzw. das Mahnmal konnten wir uns dennoch anschauen.
Der Völkermord an den Armeniern, auch Armenozid genannt, war ein systematischer Genozid während des Ersten Weltkriegs, bei dem zwischen 300.000 und 1,5 Millionen Armenier durch Massaker und Todesmärsche starben. Diese Ereignisse, von den Armeniern als „Aghet“ („Katastrophe“) bezeichnet, sind durch zahlreiche Dokumente belegt. Die Türkei bestreitet bis heute, dass es sich um einen Völkermord handelte, und bezeichnet die Maßnahmen als kriegsbedingte Sicherheitsmaßnahmen.
Diese Auseinandersetzung belastet weiterhin die Beziehungen der Türkei zu Armenien und westlichen Staaten.

Anschließend leifen wir eine knappe Stunde zu Fuß zum ursprünglichen Stadtteil Kond innerhalb Jerewan.
Kond bedeutet „langer Hügel“ auf Armenisch und ist eines der ältesten Viertel von Jerewan.
Auf dem Weg dorthin kamen wir bei einem Outdoor-Gym vorbei, gebaut aus den Materialien die zur Verfügung standen.
So werden z.B. als Hantelgewichte alte Bremsscheiben genutzt. An der vergleichweise ruhigen Strasse liegen zwei große Traktorreifen, die zu Übungszwecken auf unterschiedliche Weise über die Strasse bewegt werden.
Die ab und zu vorbeifahrenden Autos respektieren diese Betätigung und weichen den Sportlern aus.
Nahe dieses Freiluftftinessstudios befindet sich ein Fluss, der um diverse Annehmlichkeiten erweitert wurde. zB um ein Becken mit aufgestautem Wasser, einer Dusche die aus einem Metallrohr besteht das aus dem Fels ragt, sowie einer Umkleidekabine, Sitzbänken und sogar einem an einem Baum hängenden Spiegel.
Es scheint alles von der Bevölkerung selbst mit den zur Verfügung stehenden Mitteln gebaut worden zu sein.
An diesem Ort trafen wir auf Robert. Ein Armenier der auch dort Sport trieb und uns von sich, seinem Land, den politischen Herausforderungen und seinem Leben erzählte.
Ca. eine Stunde verbrachten wir mit ihm, ernteten TuT-Früchte, zu deutsch Maulbeeren, von Bäumen und aßen zusammen ein kleines Mittagessen in einem Park der Stadt.
Robert lebte 8 Jahre in Deutschland, sprach gutes Deutsch, weshalb die Verständigung so unproblematisch wie selten möglich war.
Zum Schluss noch ein Foto eines Elefanten aus Kunstrasen, den wir in einem Stadtpark von Jerewan gesehen haben.

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