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Toyota Museum

Heute stand der Besuch des Toyota Museums auf dem Programm. Offiziell heisst es Toyota Commemorative Museum of Industry and Technology. Es erzaehlt die Geschichte der Firma Toyota, welche im Jahr 1867 in einer abgelegenen ländlichen Gegend außerhalb von Nagoya (Japan) begann. Hier wurde in jenem Jahr Sakichi Toyoda als Sohn des armen Zimmermanns Ikichi Toyoda geboren. Von seinem Vater erlernte er das Handwerk des Zimmermanns und nutzte dieses Wissen schließlich, um hölzerne Spinnmaschinen zu entwerfen und zu bauen. 1894 begann er, manuelle Webstühle zu bauen, die billiger waren und besser funktionierten als bisherige Webstühle. Unter dem Eindruck der schweren Bedingungen, unter denen seine Mutter, seine Großmutter und ihre Freunde in den Spinnereien und Webereien arbeiten mussten, begann er, kraftmaschinengetriebene hölzerne Webmaschinen zu entwickeln. Dazu kaufte er sich eine gebrauchte Dampfmaschine, um damit Experimente durchzuführen. Weiterzulesen hier auf Wikipedia.

Die erste Hälfte des Museums ist den Änfängen mit Webmaschinen gewidmet. Zu Beginn wird gezeigt wie aus geernteter Baumwolle ein Faden entsteht. Ein sehr spannender und wundersam simpler Prozess. Leider habe ich kein Video davon. In der Museumshalle findet man unzählige Webmaschinen verschiedener Generationen, die teilweise von Mitarbeitern bedient und dabei erklärt werden. Wunderbar anschaulich !

Die zweite Hälfte des Museums wurde dem Automobilbau, insbesondere dem bei Toyota gewidmet. Als Sakichi Toyoda bemerkte, dass Automobile immer größere Bedeutung gewannen, schickte er seinen Sohn Kiichirō Toyoda 1929 ins Vereinigte Königreich, um die Patentrechte an seiner automatisierten Webmaschine der britischen Firma Platt Brotherszu verkaufen und mit dem Erlös eine Automobilproduktion aufzubauen. Kiichirō Toyoda handelte 100.000 britische Pfund aus und nutzte dieses Kapital, um mit dem Aufbau einer Automobilsparte zu beginnen. 1934 wurde die erste Maschine produziert, die ab 1935 zur Produktion des ersten Automodells Toyota A1 und des GG Trucks diente.
So konnte man den Schmiedeprozess von Motorteilen wie Kurbelwellen und Pleuel bestaunen oder das Verschweissen von Karosserieteilen in Originalgrösse. In Schnittmodellen wurde der Aufbau von Hybridmotoren gezeigt wie sie zB im Toyota Prius verbaut werden. Diese Schnittmodelle gab es von verschiedenen Motorgenerationen, so konnte man die Entwicklung und technische Weiterentwicklung nachvollziehen. Auch eine 600t Karosserieteilepresse verrichtete ihre Arbeit im Museum. Jedem der mal in Japan ist empfehle ich den Besuch dieses Museums. Es ist sehr aufwändig gestaltet und bietet praxisnahe Einblicke in wichtige Themen von Toyotas Geschichte und technischer Entwicklungen. Der Eintritt ist mit 500 Yen bzw. ca. 3,40€ pro Person unverschämt günstig. Mittags assen wir noch ein Beef Curry mit Reis im Museumsrestaurant für ca. 5€. Volle Empfehlung.

Als Nachmittagsprogramm fuhren wir zum Legoland Japan, stellten uns in die Schlange zum Ticketkauf. Am Schalter erfuhren wir, dass der Eintritt 50€ kostet, auch für die verbleiben 3 Stunden die an Öffnungszeit noch übrig waren. Recht schnell waren wir uns einig, dass uns der Besuch zu viert keine 200€ wert ist. Stattdessen schauten wir was man beim Legoland kostenfrei machen kann und fanden einen Legoshop als Teil der Lobby des Legoland Hotels. In dieser Lobby war ein grosses Becken gefüllt mit Legosteinen platziert, an dem wir uns bestimmt eine halbe Stunde mit Legobauen beschäftigten. Vor dem Legoland befand sich eine der hier in Japan verbreiteten französischen Bäckereien, die wilde Backwarenkombinationen aus französischer und japanischer Küche anbot. Für Teile unserer Gruppe eine sehr willkommene Abwechslung zum ständigen japanischen Reis und Soja Essen. Abends gegen 18:30 fuhren Maurice und ich noch in eine Boulderhalle in der Nähe unseres Hotels, dass wir auf dem Weg zum Hotel zufällig entdeckt haben. Auch hier wurde kaum Englisch gesprochen, aber wir wurden freudig begrüsst und uns wurde das japanische Boulder 1×1 gezeigt.