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Reise – Impulse

Bevor dieser Blog in eine längere Pause geht, möchten wir euch gerne noch ein paar Eindrücke schildern grob zum Thema, wie unterschiedlich reisen sein kann …

• Nähe ist relativ.
Ein Reisender hat mal grob formuliert: Für ihn ist alles „nah“, was er auf kurz oder lang zu Fuß erreichen kann. Interessante Perspektive! Iran fühlt sich für uns nicht mehr so weit weg an, seit wir selbst hingefahren sind. Innerhalb von zwei Wochen war das gut machbar, während wir unterwegs durchaus mal Dinge angeschaut und erlebt haben. Und jetzt grob ein halber Tag Reisezeit ab Armenien und wir sind wieder zurück. Merkwürdig. Und ratet mal, welches Land sich nun spontan weiter weg anfühlt!?

• Die Qual der Fahrzeugwahl.
Wir haben uns fürs Motorrad entschieden. Auf Strecken, die andere mit dem Fahrrad fahren. Oder mit einem Auto – Bus, Wohnmobil, … Oder ganz ohne eigenes Fahrzeug unterwegs sind.

• Die Fahrt ist das Ziel.
Einen jungen Mann erfüllt das Motorradfahren so sehr, dass er sich kaum bis gar nicht für die üblichen Touristenattraktionen oder so etwas interessiert. Dafür kommt er ganz schön flott rum – macht auch gerne mal 1000 km am Tag.

• Nimm dir Zeit.
Wir haben eine Deutsche getroffen, die Auswandern möchte nach Australien. Und das per Motorrad macht. Aus einem geplanten Jahr Reisezeit wurde wesentlich mehr – dafür nimmt sie sich Zeit, bleibt länger an Orten und mit den Menschen.

• Reisen ist das halbe Leben?
Mit welchen Gedanken und Plänen er erstmals losgezogen ist, weiß ich gar nicht… Aber ich weiß, wie faszinierend Reisegeschichten von jemandem sind, der schon fast sein halbes Leben dem Reisen widmet! In nicht mehr allzu weiter Ferne wird er 60 Jahre alt und ist seit seinem 30. Lebensjahr viiiel unterwegs. Hat mehrfach die Welt umrundet – quasi beiläufig. Und scheint nicht so richtig müde zu werden davon. Die Welt hat also definitiv genug zu bieten!

• Weltreise in Etappen
Ein Paar nutzt seine jährlichen Urlaubszeiträume dafür die Welt in kleinen Etappen zu umrunden. Sie erkunden immer wieder, fahren mal ins nächste oder übernächste Land und lassen die Motorräder dort erneut ein paar Monate stehen – bis zum nächsten „Urlaub“.

• Systemkritik – Lernen fürs Leben
Eine Familie kehrt Deutschland den Rücken, weil sie ihrem Kind das Schulsystem nicht antun möchten. Sammeln stattdessen zum Beispiel Spenden für die Menschen im türkischen Erdbebengebiet und bringen ihnen persönlich Lebensmittel.

• Es gibt immer einen Weg
Ich würde glatt behaupten jeder Reisende hat mindestens die ein oder andere Geschichte erlebt, bei der etwas schief ging. Sei es den eigenen Körper betreffend mit Unfällen oder Krankheiten. Oder das Fahrzeug betreffend mit kleinen wie großen Macken. Auf Reisen kann eben – genauso wie zu Hause – immer etwas passieren. Besonders faszinierend sind oft die Lösungswege! Unsere Zug- und PickUp-Fahrt mit den Motorrädern scheinen ein Klacks zu sein gegen zum Beispiel die Geschichte das eigene Motorrad 6.000km als Gepäckstück durch 4 verschiedene Länder zu bringen, 18mal auf- und abzuladen und rund 3km zu schieben.

• Gegen die eigene Frustration, wenn mal was nicht klappt.
Unterwegs haben wir sie nicht getroffen, aber die verfilmte Geschichte wurde uns wärmstens empfohlen: „972 Breakdowns. Auf dem Landweg nach New York“ In der Beschreibung dazu steht unter anderem „stets auf der Suche nach dem Punkt, an dem es einfach nicht mehr weitergehen kann…!“

Dieser Beitrag soll womöglich ein Plädoyer sein für: mach DEIN Ding. Was sich für dich gut und richtig anfühlt. Unterschiede sind wichtig! Wir Menschen vergleichen uns unheimlich gerne und manchmal ist das auch hilfreich, kann ein Ansporn sein, etc. Aber wie oft machen wir uns dadurch klein und fühlen uns irgendwie falsch!? Ich glaube nicht automatisch, dass die oben erwähnten Reisenden frei davon sind. Doch sie sind überzeugt oder mutig genug ihren Weg auszuprobieren. Oder zu finden. Immerhin zu suchen. Und mindestens für mich ein Sinnbild dafür, wie bereichernd Vielfalt ist.

Und wie es eine meiner Herzensmenschen auf dieser Reise ungefähr ausgedrückt hat: Wie schön es ist, auf der ganzen Welt so viele liebe Menschen zu treffen. Eine Aufzählung wäre an dieser Stelle immer unvollständig, daher halten wir es kurz: Ein großes DANKESCHÖN an all unsere kleinen und großen Wegbereiter und Wegbegleiter dieser Reise <3

Wir verabschieden uns nun in eine längere Pause daheim. Bisher gibt es nur den groben Plan: Im Frühjahr nach Armenien fliegen und mit den Motorrädern weiterfahren. Konkretisierung ausstehend. Einige werden es sowieso mitbekommen, wann und wenn wir wieder unterwegs sind. Ein paar andere haben schon Marcels neuestes Feature entdeckt: Ihr könnt gern eure Mail-Adresse hinterlassen und bekommt von uns eine Info, wenn es (bald) wieder was zu lesen gibt.

Eine gute Zeit bis dahin & alles Liebe
Marcel & Melanie

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