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unterwegs nach Hause – zu Hause unterwegs

Gestern lief ausnahmsweise mal alles nach Plan – außer, dass ich vor lauter Ankommen den Blogartikel nicht vervollständigt habe.

Taxi um 3 Uhr nachts.
4 Uhr Ankunft am Flughafen.
Flug von Jerewan 6:35 Uhr.
(In Deutschland ist es zu der Zeit 4:35 Uhr.)
8 Uhr Ankunft in Istanbul.
(Wir nähern uns merklich… Nur noch 1 Stunde Zeitunterschied: 7 Uhr bei den meisten von euch.)
9:45 Uhr der zweite Flieger nach München.
Okay, ich gebs zu: auf die Minute genau habe ich nicht darauf geachtet, aber +/- wurde der Zeitplan eingehalten. Und am Münchner Flughafen sind wir dann sogar 10 Minuten früher gelandet, d.h. 11:20 Uhr.

Eine Kuriosität unserer Rückreise: Unser Proviant bestand für die Flugreise u.a. in gekochten Spaghetti (ohne Soße), die wir in einem großen ehemaligen Joghurt („Matsun“)-Glas mitgenommen haben. Mangels Besteck auch einfach pragmatisch mit den Fingern gegessen. Was die Leute um uns herum wohl von uns gedacht haben!? Und wir selbst haben uns grob die Frage gestellt, ob wir einfach so komisch sind oder das von so vielen Wochen auf dem Motorrad unterwegs sein kommt!?

Gestartet sind wir mit zwei Motorrädern. Noch ungeahnt aller Fortbewegungsmittel, die folgen würden… Neben ein paar fußläufigen Strecken die ein oder andere Autofahrt (für eine Fotosession in die Dünen, Taxifahrer zum Flughafen oder auch mit unseren liebsten Teheraner Hoteliers – z.B. aufgegabelt, weil sie nicht mit ansehen konnten, wie wir so „viel“ zu Fuß laufen 😉 Und natürlich die blauen PickUp-Transporte wegen kaputtem Motorrad). In Teheran haben wir gerne die Metro genutzt, weil es Abwechslung bietet und Stadtverkehr besonders langwierig und anstrengend sein kann. Und wir uns die Frage der Balance bei Kleidung zwischen Schutz und angenehmem Herumlaufen gar nicht stellen mussten. Dass wir im Iran inklusive Motorräder Zug fahren würden, war vor 12 Wochen wirklich nicht absehbar. Und die Idee einer Rückkehr per Flugzeug ist zwar immer wieder mal geschwirrt – als Option, wenn wir in Indien ankommen und entweder Zeit oder Motivation fehlen würden für die Rückreise per Land. Da war aber immer eingeplant die Motorräder mit nach München zu nehmen (per Flugzeug oder Schiff). Ah, und Marcel hat mich eben noch erinnert: Es gab noch die Heißluftballonfahrt! Das hatten wir bis kurz vor Kappadokien auch so gar nicht auf dem Programm – und aufgrund der Wind- und Wetterabhängigkeit blieb es bis kurz vor Abflug spannend, ob wir wirklich fliegen (okay, okay, ich weiß: fahren ;)) würden.

Nochmal zurück zum Tagesablauf, damit ihr alle auf Stand seid: Wir wurden von Marcels Familie am Flughafen herzlich empfangen und haben uns letztlich entschieden gemeinsam in Garching beim Inder Mittagessen zu gehen. So konnten wir uns gleich etwas austauschen und Marcel zwischendurch einfach kurz in der Nähe seinen vereinbarten Arzttermin wahrnehmen.

Und wie geht es Marcel eigentlich inzwischen!? Rechte Hand und linker Fuß fühlen sich leicht verbessert an. Nur der rechte Fuß so gar nicht. Zur Behandlung gibt es nun Diclofenac und einen Stützstrumpf für den rechten Fuß. Damit läuft er schon wesentlich dynamischer kann ich euch sagen! Kleinere Strecken wie einkaufen sind laut Arzt okay und erwünscht, ansonsten Belastung sehr begrenzt halten. So darf ich noch ein wenig Chauffeur spielen =) Mindestens an der Hand ist es übrigens in seinem Fall keine Sehnenscheidenentzündung. Bei den Füßen weiß man es nicht genau, aber Überlastung der Gelenke ist klar. Perspektivisch wurde von Arzt & Sanitätshaus erwähnt, dass die Genesung zwischen 3 und 6 Wochen dauern kann. Es braucht also noch etwas Geduld, aber er wird bestimmt bald wieder topfit sein!

Nachmittags haben wir hier und da noch eingekauft. Besonders gefreut haben wir uns auf deutsches Brot – was Menschen im Ausland klassischerweise vermissen 😉 Unsalziger Käse und in meinem Fall grüner Salat hat uns auch das ein oder andere Lächeln ins Gesicht gezaubert. Gibt es nämlich beides in Armenien quasi nicht – behauptet mindestens unsere geringe Erfahrung und das Hörensagen anderer Reisender.

Schon beim Fahren kurios und angenehm zugleich in so gewohnter Umgebung. Beim Einkaufen gings damit weiter. Wir hatten im Flugzeug schon die Einkaufsliste geschrieben und spezifische Produkte im Sinn – und in den Läden wussten wir direkt wo alles steht. Ein Hoch auf die Gewohnheit – sie vereinfacht so einiges =)

Noch beim Einkaufen haben wir dann zufällig schon meine Mama und Tante getroffen – freudig begrüßt und für nach dem jeweiligen Einkauf auf mehr Plausch verabredet.

Richtig merkwürdig wurde es in unserer Wohnung. Vertraute Fremde oder fremde Vertrautheit!? Also wir haben etwas gebraucht zum Realisieren.. Und klarkommen.. Im groben und auch in vielen kleinen Dingen wie: Wo bewahren wir nochmal unsere Teller/ Besteck/ Untersetzer in der Küche auf?! Intus hatte ich die 3Gs-Küche auf dem armenischen Campingplatz und würde mich spontan dort besser auskennen als in meiner eigenen. Faszinierend! Aber es braucht natürlich nicht viel Zeit, bis alles wieder präsent ist.

Marcel war kurzzeitig motiviert mit dem Auspacken zu starten – bis er ein paar Minuten in unseren Bett lag. Das eigene Bett. Eine echte Matratze. Die über Nacht keine Luft verliert. So viel Platz. Und Ruhe. Da war es schnell um ihn geschehen.

Bei mir schlug vielleicht die Schichtdienst-Gewohnheit zu oder so. Ich hab noch ne Weile ausgepackt und eingeräumt. Und gelistet, also quasi Inventur gemacht. Sodass wir es nächstes Mal mit dem Packen etwas leichter haben – und gleich die Perspektive einfließen lassen können: Was haben wir gebraucht und was war unnötigerweise dabei und darf nächstes Mal daheim bleiben.

Und beim Einräumen hab ich gleich ein paar Dinge in den Schränken entdeckt, die wir generell unnötigerweise haben und direkt aussortiert. Schöne Perspektive – mal sehen, wie lange das anhält. Sonst hab ich mich an kleinen Dingen erfreut wie der Gewürzauswahl zum Frischkäsebrot. Oder mal wieder die Serie schauen, die in meiner Familie länger existiert als ich. Heimelige Gefühle =)

Wir sind also wieder da. Was nicht heißt, dass es nichts mehr zu erzählen gäbe. Für morgen haben wir noch nen Eintrag geplant!

Bis dahin gibt es mangels Fotos von unserem letzten Reisetag einfach den Nachtrag zu den Hühnern beim Melonenreste essen. Oh, und ihr habt Marcel noch gar nicht in Pool-Action gesehen! Auf dem 3Gs-Campingplatz hat ein Kind versucht mit Hilfe eines Flamingorestes trocken auf die andere Seite zu kommen. Von dessen Idee – und Erfolg – inspiriert hat auch Marcel sich dieser Aufgabe gestellt:

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