Für den heutigen Blogeintrag hatte ich ganz anderes im Sinn, aber dafür bräuchte ich vermutlich mehr Zeit. Also versuche ich einfach ein wenig runterzuschreiben, was der heutige Tag so mit sich gebracht hat. So bekommt ihr ein wenig Einblick und ich vielleicht ein paar Minuten mehr Schlaf. In 3,5 Stunden steht nämlich unser Taxifahrer bereit, der uns zum Flughafen bringt.
Bescheiden war meine letzte Nacht und dementsprechend unschön der Start in den Tag. Für meinen Geschmack ein paar Toilettenbesuche zu viel in der ersten Hälfte der Nacht, ging es mit einem Wechselspiel von heiß-kalt weiter. Morgens ein wenig Übelkeit und dann noch der übliche Kram der Periode: Bauch, Rücken & co.
Nach einem Mini-Frühstück, einer Tablette & einer weiteren – besseren – Runde Schlaf, war ich zwar nicht beschwerdefrei, aber hatte immerhin den Eindruck, dass mein Körper wieder gewohnter funktioniert. Also war eine zweite Frühstücksrunde drin, bevor Marcel & ich uns dem Packen gewidmet haben.
Was sich dann über Stunden zog. Jedes Teil muss in die Hand genommen werden. Viele Fragen und Entscheidungen warten: Brauchen wir dieses Teil in den nächsten Monaten zu Hause? Brauchen wir es für die Weiterreise mit den Motorrädern? Wo und wie kann man es lagern oder verstauen?
Dazwischen die Reifen beluften. Übrige Lebensmittel verplanen. Zum Beispiel endlich die letzten Melonenschalen an die Hühner verfüttern – inklusive Videoaufnahme. Wird vielleicht nicht mehr heute hochgeladen.. Hier und da Gespräche mit anderen Reisenden. Zelt etwas säubern. Aufgabegepäck wiegen. Umschichten, weil ein Gepäckstück 1,5kg zu viel beinhaltet. Überhaupt erstmal die Gepäckstücke umfunktionieren auf Flugreise.. Was könnten wir als Handgepäck nehmen?! Lösung: einen Reisbeutel! In der richtigen Größe ideal, nicht zuletzt weil verschließbar per Reißverschluss.
Irgendwann die Motorräder hier in die Garage fahren – das durfte Marcel letztlich wieder mit beiden Maschinen machen. Batterien ausbauen, damit sie über den Winter hin und wieder geladen werden können. Weil bei meiner Himalayan erst noch ein Seitenteil abmuss, nochmal ans andere Ende des riesigen Grundstücks gehen, um mehr Werkzeug zu holen. Dann eine Weile abwechselnd versucht zu verstehen, was wohl der nächste Schritt beim Ausbau ist und wieder etwas schrauben oder versuchen irgendwas irgendwo vorbeizudrücken. Batterien beschriften – damit wir auch die richtigen am Ende wieder einbauen können. Und dann Abschied nehmen. Wir wissen, dass unsere Motorräder hier in guten Händen und in der Garage in bester Gesellschaft sind, aber sie waren in den letzten Wochen auch ein fast täglicher Begleiter für uns. Mindestens haben sie uns bis hierher grob 9.000km weit gebracht. Marcels ist rund 1.000km mehr gelaufen, damit wir im Iran meine Motorradteile vom Zoll abholen konnten. Merkwürdiges Gefühl sie hier erstmal zurückzulassen. Gleichzeitig eine interessante Perspektive für einen Urlaub im nächsten Jahr die Flugtickets nur „one way“ zu buchen, um die Reise mit dem eigenen Fahrzeug fortzusetzen.
Okay, das muss erstmal reichen an Ausführungen zu heute. Es gab noch einige tolle Momente mit anderen Reisenden: Interessante Reisegeschichten und ein überraschendes Wiedersehen. Wir versuchen es jetzt mit einer kleinen Mütze Schlaf vor unserer nächtlichen Fahrt zum Flughafen, um den frühmorgendlichen Flug zu nehmen. Über Istanbul zurück nach München. Zurück nach Deutschland.



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