Ein Teil von mir würde euch gerne am Ende raten lassen. Aber nicht, dass hier falsche Erwartungen entstehen und wir die Motorräder mit noch mehr „Gewinnen“ beladen müssen 😉
Weniger ist nämlich immer wieder mehr. Gestern erst gab es wieder eine Unterhaltung mehrerer Reisender mit der Einigkeit: Ja, vieles hat absolute Berechtigung in unserem Reisegepäck und würden wir nicht missen wollen. Aber wir haben immer noch zu viel dabei. (Erst recht um mit dem Motorrad über jegliche Stöcke und Steine zu fahren.)
Also verrate ichs euch direkt: Hinter dem Ich-Erzähler steckt diesmal nicht Marcel. Mir – also Melanie – wird heute die Ehre zuteil über den Reisetag zu berichten.
Wobei .. Reise!? Pause. Oder gar Urlaub triffts vielleicht besser. Oder in Marcels Fall: Kranksein.
Marcels Körper fordert nach 4 Tagen Pause nachdrücklich mehr Pause. Es scheint gar nicht so leicht sich dem Kühlen, Gelen und Ruhigstellen zu widmen, wenn einen noch ne Runde Magen-Darm packt. Andere Reisende sorgen sich auch ganz lieb und so trifft man(n) wenige Meter nach dem Aufstehen morgens direkt eine Frau, deren Reiseapotheke homöopathisch sehr gut ausgestattet ist.
So kommt Marcel zu seinem Tagesprogramm: alle 15 Minuten einen Schluck der angeschüttelten Flüssigkeit trinken. Ich nehms ja gern genau und bin versucht euch detaillierter hiervon sowie von den späteren Globuli für die (wahrscheinliche) Sehnenscheidenentzündung zu berichten, aber dann ufert das heute vielleicht zu arg aus mit dem Texten..
Und ich hab noch so manches im Sinn, das heute Platz finden soll:
– Symphony of Stones: ein hübscher Name für eine beeindruckende Steinformation. Bestehend aus abgekühltem Lava. Dank zufällig offener Schranke konnten wir ohne Eintrittsgebühr zwischen den im Dunkeln noch toll beleuchteten Felswänden sogar mit dem Motorrad durchfahren. Marcels Kommentar: „Wie in einem Videospiel.“
– Gelerntes anwenden: Betreiberin Sandra hat die Tage erzählt, wie sehr die Hühner auf Melonenschale stehen. Also hab ich die übrige Melone der letzten Tage auf mich und die Hühner aufgeteilt. Melone haben wir noch eine im Kühlschrank – vielleicht verbildlichen wir die Tage für euch noch, wie sehr sich die Hühner darauf stürzen!
– Nichts essen vs. Lebensmittel verbrauchen: Marcels nicht vorhandener Hunger & die Entschlossenheit seinen Magen zu schonen, führen dazu, dass ich auf mich allein gestellt bin. Heute brauche ich mir also nur bedingt die Frage stellen, was ich gerne essen würde. Resteverwertung ist angesagt. Mein Frühstück besteht aus Banane (2 von 4 echt braun werdenden), Melone (bereits seit min. 2 Tagen angeschnitten) & Zitrone. Zum Nachmittagsessen werden die übrigen Kartoffelwürfel (weiß schon nicht mehr wann gekocht) mit Wurst (vor 2 Tagen gekauft) und Ei (1 Eigelb alleine im Kühlschrank, weil ich 1 Eiweiß gestern zum Haare waschen verwendet hab) angebraten. Dank dem gestrigen Einkauf per Motorrad gibt es aber auch einen Sommersalat, wie die Armenier so ähnliches auf ihren Speisekarten betiteln: Tomate, Gurke, Zwiebel, Paprika.
– Urlaubsgefühl: Traumhafter Campingplatz inklusive Pool. Sonniges Wetter. Frauen in Bikini und Männer in Badehose. Keine besonderen Aufgaben. .. Das lockt auch mich endlich auf eine der Sonnenliegen. Ein paar Minuten purer Genuss und Freude. In dem Bewusstsein (oder doch nur Gefühl!?), dass es das erste Mal seit langem ist. Zwischendurch Abkühlung und Bewegung im Pool. Später doch noch ein paar Buchseiten lesen. Und irgendwas davon hab ich dann schon wieder zu lange gemacht. Oder zu lange nicht mehr. Oder die Röte gehört einfach zum Urlaub dazu.
– Gemeinsame Tätigkeiten: Marcel hatte Langeweile. Kurzzeitig versucht sie zu genießen (weil zwischen Zelt und Toilette hin- & herspazieren zu müssen sich definitiv doofer anfühlt), kommt Melanie direkt mit Beschäftigungsoptionen um die Ecke und so landen wir bei einer unserer seltenen Spielstunden.. Heute hat Marcel Dobble und Skip-Bo kennengelernt. Unserer Dobble-begeisterten Gastgeberin können wir von Jungle Jam leider nur erzählen..
Jetzt setz ich mal nen Punkt. Sollte ich morgen (oder ein andermal) wieder schreiben dürfen und der Pausentag Nummer 6 nicht so viel hergeben, hätte ich schonmal etwas Inhalt parat.. Stichwort „Weltreise in Etappen“.


If you see this after your page is loaded completely, leafletJS files are missing.