Seit genau 10 Wochen sind wir unterwegs und heute war der erste Tag an dem wir durch Regen fahren mussten. Wobei kann man es Regen nennen, wenn man auf ueber 2.000 Höhenmetern durch die Wolkendecke faehrt und man durch die extrem hohe Luftfeuchtigkeit die in einer Wolke herrscht nass wird ? So nass, dass ich mein Regencape ueber meine nicht Wasserfeste Motorradjacke gezogen habe. Die Feuchtigkeit war schon leicht unangenehem, beeindruckender und anstrengender war jedoch die unglaublich kurze Sicht in so einer Wolke. Den Verlauf der Serpentinenkurven habe ich manchmal erst erkannt wenn ich mich bereits inmitten der Kurve befand. Entsprechend langsam sind wir die Berge hoch und zum Glück auch wieder runtergefahren wo Sichtweite, Feuchtigkeit und Temperatur wieder ein angenehmes Niveau erreichten.
Gegen 17:00 Uhr schauten wir uns eine Flussschlucht an, in die man per Seil und Leiter hineinklettern konnte. Aufgrund eines mir unbekannten Naturphänomens bildeten sich dort beeindruckende Kalksteinformationen, die sogar Badewannengroße mit Wasser gefüllte Becken hervorbrachte. Die Bilder dazu konnte ich erst machen, nachdem ich einige Meter durch Teile des Flusses gewatet bin, was es aber auf jeden Fall Wert gewesen ist.
Nach der ca einstündigen Erkundungstour kauften wir uns zwei gekochte Maiskolben vom Maiskolbenhaendler direkt vor dem Eingang zur Flussschlucht.
Nach etwas Sucherei fanden wir auch unsere Bed&Breakfast Unterkunft. Wie sich rausstellte ist unser Zimmer Teil der Wohnung unserer Gastgeber und wir teilen uns einfach die Gemeinschaftsraeume wie Kueche, Bad und Wohnzimmer. War zwar nicht so geplant ist aber auch eine gute Erfahrung “zu Gast” bei einer armenischen Familie zu sein.
Hier in Armenien sind wir zwei Stunden voraus, damit ist es hier kurz vor Mitternacht und ich wieder mal schlafbedürftig. Gute Nacht !
