Heute morgen ging’s los. Der heutige Tag sollte ein grosser und bedeutsamer werden. Austrian Airlines hat unsere Teile gestern Abend doch tatsaechlich bis nach Teheran gebracht. Wir sind um 06:30 aufgestanden, um 08:30 vom Hotel in Teheran losgefahren und waren gegen 09:30 beim Lufthansa Cargo Büro am Flughafen. Dort sagte man uns, dass die Sendung zwar angekommen sei, der Prozess diese aber durch den Zoll zu bekommen sehr, also wirklich sehr kompliziert sei. Nach einigen Minuten stellte man uns einen Mitarbeiter zur Seite, der sich den Zollformalitaeten annahm. Er verschwand zunaechst mit Melanie’s Reisepass, waehrend wir weiterhin im Lufthansa Cargo Büro warteten. Einige Minuten spaeter wurden wir von einem weiteren Lufthansa Cargo Mitarbeiter gebeten den Kollegen der sich um und kümmert, Namens Ali, beim Zollgebaeude zu unterstuetzen: Er braeuchte unsere Hilfe. Wir liessen uns den Weg erklaeren und verbrachten die folgenden 4 Stunden damit Ali von Zollschalter zu Zollschalter hinterherzulaufen. Bis auf das Herzeigen der alten kaputten Getriebeteile und freundliches in der Gegend rumgucken konnten wir leider nicht viel helfen. Wir verstanden weder die Sprache noch welche Dokumente gebraucht werden um was auch immer fuer welche Bürokratischen Formalitaeten zu erfuellen. Wie Pinguine watschelten wir hinter ihm von Raum zu Raum, von Schalter zu Schalter, von Sachbearbeiter zu Sachbearbeiter. Mit jeder Stunde hatten wir ein noch schlechteres Gewissen, dass wir soviel Zeit von Ali beanspruchen. Aber ebenso wuchs auch unsere Dankbarkeit, dass er diesen Prozess fuer uns managte. Ohne Sprachkenntnisse und ohne das Wissen darueber welche Dokumente wann und wo vorgezeigt werden müssen, haetten wir wahrscheinlich Tage gebraucht um uns im Zoll-Chaos zurechtzufinden. Diese enorme Hilfestellung ist wieder ein wunderbares Beispiel fuer die weitreichende Hilfe und den Einsatz, den Iraner bereit sind zu leisten. Und das immer mit einem Lächeln und der Aussage, es sei ihnen eine Freude uns unterstützen zu können. Immer wieder schwer zu verstehen, welches intensive Bedürfnis anderen zu helfen in den Iranern steckt. Wir erleben es immerwieder und sind immerwieder davon überrascht und fasziniert.
Jedenfalls zurueck zum Zollprozess. Nach 4 Stunden hielten wir endlich das Paket mit den lange erwarteten Ersatzteilen in den Haenden. Machten noch Fotos mit unseren zahlreichen Unterstützern bei Lufthansa Cargo, suchten uns ein (Nach-)Mittagessen, verzurrten die wertvolle Fracht sicher auf dem Motorrad und machten uns auf den 440km langen weg zurueck in Richtung Süden. Da es mittlerweile ca 16:30 Uhr geworden ist, beschlossen wir heute wieder nur die Haelfte der Strecke bis nach Kaschan zu fahren und in dem Guesthouse zu schlafen in dem wir bereits vor 3 Tagen auf der Fahrt nach Teheran untergekommen waren. In diesem Guesthouse sind wir mittlerweile auch angekommen, geduscht und nach einer knappen Stunde WLAN geniessen auch wieder soweit erholt, dass man daran denken kann ein Abendessen zu suchen. Wir laufen mal los durch die Stadt um die letzte Mahlzeit des Tages zu finden 🙂
