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Ventile einstellen bei Regen

Heute ist in mehrerlei Hinsicht ein besonderer Tag. Erstmal hat es heute wieder geregnet. Das erste mal waehrend unserer Reise, dass es zwei Tage aufeinanderfolgend regnet. Somit zaehle ich seit unserer Abfahrt am 16.06. insgesamt vier Regentage. Zwei davon fanden heute und gestern statt. Es hat sogar so stark geregnet, dass das Dach zum Innenhof des Guesthouses geschlossen wurde in dem wir uns aufhalten.

Dann habe ich den heutigen Tag dazu genutzt die Ventile an meiner Yamaha einzustellen. Nach bestimmt ueber 10.000km hat man gehoert, dass sich das Spiel etwas vergroessert hat. Ich dachte mir, kein Problem ist ja in einer Stunde erledigt. Dabei hab ich die Rechnung aber ohne die Modernitaet und Komplexitaet aktueller Motorraeder gemacht. Und mit aktuell meine ich Baujahr vor ca 10 Jahren. Jedenfalls muss man zum Ventile einstellen an den oberen Teil des Motors rankommen und dort zwei kleine Abdeckungen abschrauben. Bei meinen zwei Enduros aus den 80er Jahren muss man dafuer maximal Tank und Sitzbank abschrauben. Eine Sache von 5 Minuten. Bei meinem Motorrad welches hier mit mir im Iran sitzt muss man zusaetzlich die vorderen Blinker loesen, damit der Tank ausgebaut werden kann, sowie den Kühler laut offizieller Yamaha Wartungsanleitung ausbauen. Was komplett uebrtrieben ist. Losschrauben und etwas zur Seite druecken hat bei mir ausgereicht. Und da mein Motorrad nicht mehr mit Vergaser laeuft, sondern mit Einspritzung, gehen vom Tank 2 Schlaeuche und 2 Elektrische Steckverbinder weg, anstatt wie es frueher war einfach nur ein Benzinschlauch. Aber ich will mich nicht beschweren. Mein Motorrad laeuft bisher ohne jegliches Problem und das ist das wichtigste. Die vielen Kabel und Schlaeuche an der Yamaha machen also einen guten Job 😃

Und als dritte Besonderheit war heute der erste Tag seit bestimmt einer Woche an dem keine Überraschung aufkam, die unsere Motorschaden bzw Ersatzteilsituation spontan komplizierter machte. Mittlerweile wissen wir, dass die Teile beim ADAC in Muenchen liegen, noch vom Zoll begutachtet werden wollen und anschliessend zum Flughafen Muenchen gefahren werden. Wenn diese kommenden Schritte sauber und zuegig ineinander greifen, sind unsere Teile fruehstens am Freitag am Teheraner Flughafen. Aber der iranische Freitag ist gleichzusetzen mit dem deutschen Sonntag. Also Feiertag. Da ist wohl nix mit Zollbearbeitung. Das bedeutet, dass wir vermutlich fruehestens erst am Samstag unsere Teile in Empfang mehmen koennen. Und dann muessen wir immernoch 440km zurueckfahren zum TakTaku-Guesthouse wo Melanie’s Motorrad steht. Was hier im Iran auf jeden Fall eine Tagesreise bedeutet. Somit koennen die Teile fruehestens am Montag eingebaut werden. Mann, Mann, Mann, ich muss wirklich in den verstecktesten Ecken unseres Reisegepaecks suchen um genug Geduld zu finden fuer diese Kompliziertheit, Zaehigkeit und Langsamkeit mit der Dinge hier passieren. Aber immerhin sie passieren und wir kommen langsam voran. Tag fuer Tag.