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Dem Navi wurde zu heiß

Um unsere Motorraeder entsprechend unseren Zielen in eine passende Richtung lenken zu können ist eine gute Ortskenntnis oder eine verständliche Beschilderung nötig. Die Grundlage der Ortskenntnis ist im Ausland selten gegeben. Eine Beschilderung zur Richtungsfindung ab und zu zwar schon, jedoch in Ländern wie dem Iran, dessen Schrift fuer uns überhaupt nicht lesbar ist, absolut unbeauchbar. So habe ich vor Abfahrt in München mein nur noch im Schrank liegendes iPhone SE mit einer offline-Navigations-App bespielt um ihm ab sofort die wichtige Aufgabe zuzuteilen uns den richtigen Weg zu zeigen. Schnell haben wir festgestellt, dass die Darstellung der Inhalte nicht mehr fuer das kleine iPhone SE Display optimiert ist. Manche Elemente wie zB der blau Punke der unsere Position auf der Karte waehrend der Navigationsansicht anzeigt, wird teilweise von anderen Info-Elementen verdeckt. Die Routenführung ist nicht immer optimal und die Pfeilanzeige fuer die naechste Abzweigung nach links oder rechts ist manchmal irrefuehrend bis unverstaendlich, besonders in den Kreisverkehren. All diese Nachteile haben wir gelernt zu akzeptieren und mit ihnrn umzugehen aufgrund eines entscheidenden Vorteils: Die App “MAPS.ME” ist kostenlos ! Und diese Kostenlosigkeit hat und immerhin bis in die Mitte Irans gefuehrt ! Gelegentlich bis regelmaessig wurde die stolze Leistung der MAPS.ME App von dem Hinweis des iPhones unterbrochen, dass die Temperatur zu hoch sei und das Telefon erst abkuehlen muesse bevor man es weiter verwenden könne, was durchaus verstaendlich ist, da das arme Telefon tapfer unter der Sonne in einer schwarzen Halterung am Motorradlenker seinen Dienst verrichtet hat. Und das bei wolkenlosem Himmel und knapp 40 Grad Lufttemperatur. Dem wiederkehrenden Abkühlbeduerfnis unserer Orientierungshilfe kamen wir mit einer Wasserkuehlung aus Wasserflschen nach. Nach 1-2 Minuten unter tropfendem Wasser hat sich das Geraet bisher soweit erholt, dass es wieder einsatzbereit war. Bis gestern Abend, als ich feststellte, dass das gute iPhone waehrend der Fahrt nicht mehr lud. Es nahm keinen Ladestrom mehr an obwohl es an der USB-Ladebuche des Motorrads bestens versorgt war. Mit 4% Restakkuladung lenkte uns das iPhone zu unserer anvisierten Unterkunft. Dort legte ich es, aufgeheizt wie es war, in den Kühlschrank um es einige Minuten spaeter zwar wohltemperiert, aber mit nur noch 1% Akkuladung herauszunehmen. Frisch in die Hand genommen schaltete es sich aus und verweigerte ab diesem Zeitpunkt jegliche weitere Interaktion. Das Laden über Nacht hat nichts geholfen. Es scheint das anstecken eines Ladekabels zu registrieren, versucht sogar einen Start mit Apfel-Logo gibt jedoch bald wieder auf und wird schwarz. Nach mehreren erfolglosen Wiederbelebungs-Versuchen mit frischem Strom musste ich einsehen, dass unserem treuen Begleiter die Hitze und Anstrengung zu viel geworden ist. Die Ruhe hat es sich verdient und wir sind ab jetzt auf uns allein gestellt. Bzw auf uns und unsere taeglich genutzten Produktiv-Telefone. Damit diese jedoch nicht vom gleichen Schicksal getroffen werden verzichten wir auf die Montage am Lenker. Es ist Gehirnschmalz gefragt, wenn man sich die am Telefon angezeigte Google-Maps Route einpraegen möchte. Zumindest fuer die kommenden 3-4 Abzweigungen um danach am Strassenrand anzuhalten, sich erneut die kommenden Abzweigungen merkt und weiterfaehrt. Dieses Konzept wiederholen wir nun so oft bis wir unser Ziel erreichen. Geht auch. Irgendwie.

Aber mit Navi-Fon war’s besser.