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Zeltnacht auf Hoteldach

Da haben wir es heute also geschafft und sind die letzten 60km bis nach Teheran gefahren. Waren gegen 13:00 schon in der Stadt und haben beschlossen als erstes in die imposante, weil grosse Iran Mall zu fahren. Von aussen zwar sehr gross, von Innen sind jedoch maximal die Haelfte der Geschaefte in Betrieb und es wird fleissig gesaegt, gehaemmert und gebaut. Was man als stoerend empfinden kann, wenn man empfindlicher Mall-Besucher ist. Nachdem wir den gesamten Nachmittag in diesem Einkaufstempel verbracht haben, mit Essen aussuchen, Essen, Wasser kaufen, Zahnbuerste kaufen, wollten wir gegen 17:30 weiterziehen. Haben auf google Maps 2 guenstige Hotels rausgesucht und sind innerhalb von ca 8 Minuten auch dort angekommen. Nur liegen diese beiden Hotels auf einem Universitaetscampus der Stadt Teheran. Gut weil etwas ausserhalb und damit ruhiger. Schlecht weil das Gelaende sehr gross ist, mehrere Einfahrten mit Pforte hat und wir von Pforte zu Pforte im Kreis geschickt werden bis wir endlich bei der vierten Pforte reingelassen werden auf das Uni-Gelaende um zu dem dort gelegenen Hotel zu kommen. Wir erreichen das Hotel gegen 18:30. Von den zwei Maennern an der Rezeption wird uns mitgeteilt, dass leider keine Zimmer mehr frei sind. Sie zeigen sich allerdings als sehr hilfsbereit und suchen mit uns im Internet nach verfuegbaren Hotels, rufen dort an und fragen nach ob noch ein Zimmer frei sei. Ungluecklicherweise scheint Teheran zurzeit aeusserst gefragt zu sein, denn jedes bezahlbare Hotel welches sich in der Naehe befindet und nicht in der 30km und 1 Stunde entfernten Innenstadt ist ausgebucht. Lediglich das Olympic Hotel hat noch ein Zimmer frei. Bei einem Preis pro Nacht von 100€ lehnen wir jedoch dankend ab. Die gesamte Kommunikation mit den zwei Herren von der Hotelrezeption laeuft per Google-Übersetzer (Persisch-Deutsch) ab. Ich schlage vor, dass wir einfach unser Zelt auf einer der Wiesen vor dem Hotel aufbauen. Das wurde zunaechst abgelehnt. Als die Übernachtungsmowglichkeiten aber aussichtsloser werden, schlage ich erneut eine Zeltnacht vor. Mittlerweile sind die Herren schon nicht mehr so abgeneigt und fangen an zu telefonieren. So wie ich verstehe, muessen wohl einihe offizielle Stellen gefragt werden, bevor man auf dem Universitaetsgelaende deutsche Touristen ihr Zelt aufschlagen laesst. Mittlerweile ist bestimmt eine Stunde vergangen, wir sitzrn mittlerweile bei einer Tasse Tee zusammen in der Lobby und erhalten die Rueckmeldung, dass der Sicherheitschef nicht besonders viel von unserer Camping-Idee haelt. Davon lassen sich die Rezeptionisten aber nicht entmutigen und telfonieren weiter. Eine weitere halbe Stunde sitzen wir auf den Lobby-Sofas und haben keine Ahnung was gerade passiert, ausser dass versucht wird sich um uns zu kuemmern. Nach einiger Zeit wird uns die Waschkueche angeboten direkt neben der Lobby angeboten. Wir freuen uns hier unsere Isomatte einfach auf den Boden legen zu koennen und den Schlaf zu beginnen. Es ist mittlerweile naemlich schon 21:30 und ein Tag bei permanent ueber 30 Grad Celsius ist ganz schoen anstrengend. Waehrend wir also versuchen verstaendlich zu machen, dass uns der Platz in der Waschkueche gut gefaellt und wir nur unsere Isomatte hier aufblasen muessen, haelt einer der Herren dagegen und meint er muesse dort jetzt noch viel aufraeumen, wir sollten doch einen Spaziergang machen und in ein paar Stunden waere alles bereit. In ein paar Stunden ist aber keine Option, versuche ich moeglichst hoeflich per google Uebersetzer verstaendlich zu machen. Ob ich das mit den Stunden ueber den vorherigen google uebersetzer korrekt verstanden habe bleibt ungewiss. Jedenfalls waehrend wir und bemuehen zu verstehen was der jeweils Gegenueber will, kommt Rezepionist Nr. 2 in die Waschkueche und gibt uns zu verstehen, dass die Sicherheitsleute nun doch einverstanden sind mit unserer Nacht im Zelt. Wir werden auf eine Dachterrase des Hotels gefuehrt wo wir uns ueber den reichlichen Platz freuen und in kuerzester Zeit unser 2-Sekunden Zelt vor den staunenden Rezeptionisten-Herren-Augen aufbauen. Und da stehen wir nun auf der Hoteldachterrase nach ca 2 Stunden “Lobbyarbeit” neben unserem Zelt und freuen uns doch noch einen Schlafplatz in bzw. auf unserem ausgesuchten Hotel gefunden zu haben.

Gute Nacht !