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Höhlen erkunden

Wenn ein Tag bereits um 03:00 Uhr beginnt, man bei Sonnenaufgang mit ca 100 weiteren Heisslufballonen gleichzeitig in der Luft gewesen ist und um 07:00 Uhr morgens bereits wieder am Hotel ist, fragt man sich was dieser Tag noch bringen wird. Und wenn man sich dabei in Kapadokien befindet sind uralte unterirdische Staedte nicht weit weg. Diese unterirdischen, in Touristen-Englisch auch Underground-Citys genannten Bauwerke, sind gigantische Hoehlennetze, die vor ca 3.500 Jahren in den tuerkischen Sandstein geschlagen oder gegraben wurden. Kilometerlange Tunnel, selten mit Stehhoehe, kombiniert mit dicht aneinander gebauten Hoehlen und Raeumen ermoeglichten es den Bewohnern sich vor Feinden zu verstecken und Ihre Hoehlen mit 2m grossen Runden Steinen die Eingaenge von Innen zu verschliessen. Eine weitere Theorie zur Entstehung dieses Höhlensystems besagt, dass sich unter der Erde die grosse Temperturspannweiter in dieser Gegend besser ertragen liess. Die Sommer sind hier mit 40 Grad Celsius sehr heiss, im Winter kann es schneien. In den Hoehlen herrscht das ganze Jahr ueber eine angenehme Temperatur deutlich ueber Null Grad. Versorgt wurden die unterirdischen Bewohner von hunderten Luftschaechten, wasserfuehrenden Kanaelen und auch Tieren die unter Tage gehalten wurden. Es gab designierte Raeume fuer zB das Kochen, zum Lebensmittellagern, zum Wein keltern oder auch einfache Wohnzimmer. Die Anordnung der Raeume und Tunnel zueinander wirkt eher zufaellig bzw. organisch und ist nicht mit unserem heutigen rechtwinkligen Anspruch an Gebaeude zu vergleichen. Einzelne Hoehlen und auch Stockwerke sind haeufig ueber kleine Loecher, manchmal nur faustgross verbunden um eine einfachere Kommunikation zwischen nicht direkt benachbarten Hoehlen zu ermoeglichen.

Der Eintritt kostete pro Person 10€ beinhaltete nur das Eintrittsticket. Keine Broschüre, keine weiteren Erklaerungen. Deswegen haben wir die meiste Zeit damit verbracht auch die kleinsten Hoehlen und Hinterhoehlen zu erkunden. Wo es ging haben wir anstatt der Gaenge Abkuerzungen zwischen benachbarten Hoelen genommen, das sind diese Kommunikationsloecher die seitlich aber auch nach unten oder oben in weitere Raeume fuehrten.

Nachdem wir also 3h unter Tage rumgeklettert sind war und nach Frischluft und einem Mittagessen. Gegen 15:00 Uhr hatten wir das bisher ueberall erhaltliche tuerkische Mittagessen aus gegrilltem Fleisch mit Brot, etwas Salat und einer gelben Linsensuppe hinter uns gebracht und fuhren noch gut 100km in die Millionenstadt Kaisery. Dort haben wir uns zum ersten mal fuer ein echtes Hotel entschieden, bei einem Preis inkl. Fruehstueck von 32€ auch eine relativ einfache Entscheidung. Erschöpft vom laaangen und erlebnisreichen Tag fielen wir schnell in Bett. Der Schlaf durchgaengiger und erholsamer als in der gesamten vergangenen Woche.