Nach unserer luxuriösen Nacht in einem echten Bett wurden wir von unserer Gastgeberin (zweites Foto) mit einem deftigen Fruehstueck verwoehnt. Zum Abschied bekamen wir noch Kekse und Erdnussflips als Proviant mit auf die Reise. Wir fuehlten uns wie Teil der Familie. Vielen Dank fuer die herzliche Aufnahme.
Nach ca einer halben Stunde Fahrt kamen wir bereits an die Serbisch-Bulgarische Grenze. Zunaechst ging es noch durch die letzte Mautstation an der Melanie’s Motorrad sich dazu entschied keinen Zentimeter mehr weiterfahren zu wollen. Trotz mehrmaliger Anfahrversuche ging die Maschine immer wieder aus. Eine eher unguenstige Position so direkt vor der geoeffneten Schranke am Mauthaeuschen mit einer wartenden Schlange von Autos hinter einem. Also kam ich, der schon durch die Mautstelle durch war, angelaufen und wollte das Motorrad samt Melanie weiterschieben biz zum einige Meter entfernten Parkplatz. Erstaunt darueber, dass sich das Motorrad keinen einzigen Zentimeter bewegte, egal wie energisch ich versuchte zu schieben musste ein anderer Plan her. Ich setzte mich auf die Maschine und wollte losfahren, aber auch bei mir ging der Motor beim Anfahren aus. Schieben ging nicht, fahren ging nicht. Das Motorrad war wie festgewachsen, und hinter uns eine ungesuldige Autoschlange in der Mittagshitze. Erst jetzt bemerkte ich, dass der Fussbremshebel am Hitzeschutzblech des Auspuffs eingeklemmt war. Nach etwas treten, etwas Gewalt und etwas mehr Feingefuehl loeste sich der Hebel. Ich konnte das Motorrad zum Parkplatz steuern und die Leute hinter uns nun auch ihre Maut bezahlen. Mit eine Zange haben wir den Fussbremshebel direkt etwas zurechtgebogen. Jetzt klemmt da nix mehr.
Weiter ging’s zur Serbischen Ausreise gefolgt von der Bulgarischen Einreise. Auf Serbischer Seite brauchten wir ca 10 Minuten und waren fertig. Vor dem Bulgarischen Grenzposten bildete sich eine unübersichtlich lange Schlange, mal 3 mal 2 aber auch mal 4 spurig. Um etwas Bewegung zu bekommen nach dem vielen Sitzen auf dem Motorrad, legten wir unsere Motorrkluft ab. Bei ca 30 Grad unter praller Sonne eine Wohltat und schoben alle paar Minuten unsere Zweiraeder ein paar Meter weiter. Nach ca 1,5 Stunden dieser Stop-And-Go Prozedur standen nur noch 4 Autos zwischen uns und dem Kontrollhaeuschen. In diesem Moment muessen sich die Grenzbeamten gedacht haben: “ Hey, perfekter Moment fuer einen Schichtwechsel, eine Pause oder einen grundlegenden Systemausfall!”. Also kuemmerten sich die Zöllner mit höchster Präzision und Hingabe darum, dass die naechste halbe Stunde garnichts voranging. Ich kann es mir nicht anders vorstellen. Es kann sich nur so abgespielt haben. Kein Auto hat sich auch nur einen Meter bewegt. Kein einziger Pass wurde fuer die naechste halbe Stunde abgefertigt. Irgendwann kam ein Grenzbeamter auf uns Motorradfahrer zu, wuerdigte unsere Ausweise nur eines kurzen Blickes und schickte uns weiter. 2 Stunden Anstehen fuer 2 Sekunden Ausweiskontrolle ??! Muss man wohl so hinnehmen und als Eingewoehnung sehen. Die kommenden Grenzuebergaenge werden wahrscheinlich nur schwieriger und langwieriger.
Frisch in Bulgarien kam auch der Hunger, ich mein’ wir haben ja immerhin schon 80 Kilometer an diesem Tag gemacht. Und das gegen 16:00 Uhr. Wir steuerten ein kleines Restaurant an, bestellten gebratenes Scheinefleisch in Pilzsosse. Ich bestell’ nix mehr, besonders kein Fleisch, mit Sosse. Denn unter der Sosse laesst sich zaehes kaputtgebratenes Fleisch verstecken. Zumindest ist das meine heutige Erfahrung. Ein Palatschinken ( Pfannkuchen) mit Marmelade konnte sie Situation einigermassen retten und so machten wir uns gegen 17:30 los zur Weiterfahrt. Jedoch mit verkuerztem Tagesziel, da wir durch die Grenze und die Einreise in eine andere Zeitzone insgesamt 3h “verloren” hatten. Dadurch schafften wir heute nur ca 250km Anstatt der geplanten fast 400km. Das ist unsere kuerzeste Tagesetappe bisher.
In Plowiw haben wir ein kleines aber sehr ordentliches Zimmer mit eigenem Bad fuer 25€/Nacht bezogen. Direkt ueber einem kleinen Geschaeft / Kiosk dessen Betreiber auch unser Vermieter ist. Dort finden wir morgen frueh bestimmt auch ein Fruehstueck.





